barrierefrei·Newsletter | 11.01. 2021

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Jedes Bild kann eine Barriere sein. Muss aber nicht.

Nur durch eine Bildbeschreibung können blinde und sehbehinderte Menschen dieselben Informationen wie sehende Nutzer:innen erhalten. Was Du dabei beachten musst, habe ich im Dezember im Blog beschrieben: Klick!
Auf Social Media Plattformen hast Du es bei jedem neu veröffentlichten Bild selbst in der Hand. Doch auch auf Deiner Website hast Du sicher eine Vielzahl an Bildern, die dort nicht ohne Grund sind. Falls Du selbst keine betreibst, kannst Du ja mal bei Deiner Arbeitsstelle nachschauen: einfach mit Rechtsklick auf ein Bild klicken und dann je nach Browser im Quelltext oder in speziellen Barrierefreiheits-Einstellungen nachschauen.
Bonus: Suchmaschinen erkennen und nutzen Bildbeschreibungen ebenfalls. Wer hier gute Arbeit leistet, tut also nicht nur etwas für Teilhabe aller Menschen, sondern auch für eine gute Suchmaschinenoptimierung.

Jetzt die KFW-Förderung für barrierefreies Bauen sichern

Eines ist klar: Der Umbau von Haus oder Wohnung zum barrierefreien Zuhause ist nicht umsonst. Zum einen nicht, weil davon alle profitieren. Zum anderen aber auch nicht, weil Baumaßnahmen viel Geld verschlingen können.
Doch die KfW fördert diese Investition in die Zukunft!
Im Programm "Barriere­reduzierung – Investitions­zuschuss" stehen insgesamt 130 Millionen Euro zur Verfügung. Bis zu 5.000 Euro können private Mieter:innen oder Eigentümer:innen davon für Einzelmaßnahmen erhalten. Wenn der Standard "Altersgerechtes Haus" erreicht wird sogar bis zu 6.250 Euro!
Auch wenn 130 Millionen Euro nach viel Geld klingt, sobald der Topf alle ist, gibt es in diesem Jahr keine Förderung mehr. Im vergangenen Jahr standen insgesamt 150 Millionen Euro bereit, die im November aufgebraucht waren.
Wenn Du oder jemand in Deinem Umfeld in diesem Jahr bauen oder umbauen möchte, sollte der Antrag also möglichst schnell bei der KfW eingehen. Das lohnt sich auch dann, wenn das Bad ohnehin umgebaut und aus der Badewanne eine bodengleiche Dusche werden soll - selbst wenn das Ziel gar nicht die Schaffung von Barrierefreiheit war.
Bei Fragen zum Zuschuss generell oder zur Antragsstellung stehe ich Dir natürlich auf allen Kanälen zur Verfügung 😉

Keine Lust umzubauen?

Und selbst wenn trotz dieser Fördermöglichkeit kein Umbau geplant ist, kannst Du etwas für Dein barrierefreies Zuhause tun. Am 15. Dezember versteckten sich im Adventskalender 3 Sofort-Tipps, die jede:r direkt umsetzen kann.
Piktogramm: Ein Mensch weist mit den Armen nach oben. Die Armbewegung wird durch einen Pfeil symbolisiert.

Mein Tipp für Dich:
6 schlaue Punkte zum Lesen mit den Fingern

Am vergangenen Montag war Welt-Braille-Tag. Der internationale Aktionstag findet anlässlich des Geburtstags von Louis Braille jährlich am 04. Januar statt. Seit vergangenem Jahr gilt die "Verwendung und Weitergabe der Brailleschrift in Deutschland" übrigens sogar zum immateriellen Weltkulturerbe.
Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV) bietet auf seiner Übersichtsseite zur Braille-Schrift vielfältige Informationen rund um das Thema. Besonders gefällt mir auch das kurze Video "Braille, eine geniale Schrift", das einen schönen Einstieg bietet.
Falls Du dich mal auf die Suche nach Braille-Schrift im Alltag machen willst, habe ich hier einen kleinen Hinweis: in öffentlich zugänglichen Gebäuden sind oft die Handläufe von Treppen mit Braille-Informationen versehen. Diese befinden sich gern auf der zur Wand liegenden Seite und sind daher für sehende Menschen oft unsichtbar. Das ist übrigens auch ein beliebter Mangel beim barrierefreien Bauen: diese Informationen müssen auf dem Kopf stehend angebracht werden, da man den Handlauf von oben greift. Ein kleines Detail, das von ausführenden Firmen erstaunlich oft übersehen wird.
LEGO hat übrigens mit den LEGO Braille Bricks ein eigenes Angebot zum spielerischen Erlernen der Braille-Schrift geschaffen.

Komm gut und barrierefrei in die neue Woche!

Wir lesen uns hier am nächsten Montag wieder. Ich freue mich schon darauf!
Dein Martin
Martin an einer Wand neben einem alten Wandtelefon lehnend. Er hält den Hörer am Ohr und lächelt.

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