barrierefrei·Newsletter | 10.05. 2021

Aus dem Duett wird ein Dreiklang

Am vergangenen Donnerstag war ich Teil des #nachhaltig_digital-Barcamps. Natürlich hatte ich mich nicht ohne Hintergedanken für eine Konferenz zum Thema Nachhaltigkeit angemeldet. Denn Barrierefreiheit ist ein essenzieller Teil von Nachhaltigkeit, wird aber leider oft vernachlässigt.

Das zeigten auch die ersten Reaktionen auf meinen Session-Vorschlag: Barrierefreiheit als Voraussetzung für Nachhaltigkeit. Unter den Teilnehmenden gab es nur eine Person, die diese beiden Themen schon zusammengebracht hat - weil sie früher bei der Aktion Mensch angestellt war und entsprechend sensibilisiert war. Für alle anderen war der Gedanke neu - obwohl sie sich allesamt für Nachhaltigkeit interessieren.

Es folgte ein schöner Austausch, der hoffentlich vielen die Augen geöffnet hat. Und auch ich habe eine neue Sichtweise bekommen:

Digitalisierung kann Barrieren abbauen. Nachhaltig.

Erstaunlicherweise hatte ich darüber so noch nie nachgedacht, obwohl ich selbst davon betroffen war. Nach Ausbruch meiner Bechterew-Erkrankung war ich über Monate hinweg nur eingeschränkt mobil. Jeder Weg kostete unheimlich viel Energie, die anschließend an anderer Stelle fehlte.

Rückblickend betrachtet verschwendete ich zu viel Energie für den Weg ins Büro. Bedingt durch Schmerzen und rheumatische Morgensteifigkeit brauchte ich fast dreimal länger ins Büro als vor der Erkrankung. Für die eigentliche Arbeit blieb dann nur noch ein Bruchteil der Energie übrig.

Ohne diesen Weg, ohne diese Barriere hätte ich deutlich effizienter arbeiten können. Vermutlich sogar mehr. Doch weil im Unternehmen in erheblichem Umfang die Digitalisierung verschlafen wurde, gab es keine Homeoffice-Möglichkeit. Ein Punkt, der diesem Unternehmen zu Beginn der Corona-Pandemie übrigens heftig auf die Füße fiel.

Nichts funktioniert ohne das Andere.

Digitalisierung kann genutzt werden, um bestehende Barrieren abzubauen. Das zeigt die aktuelle Situation ziemlich gut - wenn Entfernungen und fehlende Barrierefreiheit von Veranstaltungshäusern wegfallen, ermöglicht das mehr Teilhabe für alle davon behinderten Menschen.

Doch zugleich ist Barrierefreiheit eine Voraussetzung für gelingende Digitalisierung. Schließlich haben wir es in der Hand, die Fehler im Bau der analogen Welt nicht zu wiederholen. Eine Barriere, die gar nicht erst errichtet wird, ist die einzig gute. An dieser Stelle spielt auch der Punkt Nachhaltigkeit wieder mit rein; der Kreis schließt sich.

Das Schlusswort überlasse ich dem angesprochenen Teilnehmer, der zuvor bei der Aktion Mensch arbeitete: Zugänglich ist zukunftsfähig.

Mein Büro ist virtuell und steht Dir offen!

Um die Chancen der digitalen Welt besser zu nutzen und der Einsamkeit im Home-Office zu entkommen, öffne ich mein virtuelles Büro für Dich.

Über die Plattform gather.town lade ich morgen zwischen 9:00 und 13:00 zum virtuellen CoWorking.
Martin an einer Wand neben einem alten Wandtelefon lehnend. Er hält den Hörer am Ohr und lächelt.
Folge einfach dem Duft von Kaffee und Kuchen über diesen Link. Das Passwort lautet 1205, ich freue mich auf Dich!

Wir sehen uns morgen - oder lesen uns nächste Woche,
Dein Martin

P.S.: Weil mit einem zweijährigen Kind immer alles anders kommt als geplant, war diese Woche nur Zeit für einen kleinen Newsletter. Mal sehen, was die nächsten Tage bringen 😉

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