barrierefrei·Newsletter | 05.07.2021

Nach dem Juni als Aktionsmonat für LGBTIQA+-Pride steht der Juli im Zeichen des Disability Pride. Es geht darum, Behinderung als Teil der eigenen Identität zu akzeptieren und anzuerkennen. Den ganzen Monat über sind Aktivist*innen mit und ohne Behinderung noch lauter als ohnehin schon, um auf bestehende Missverhältnisse aufmerksam zu machen und Änderungen einzufordern.

Ein Projekt des ISL e.V. trug den Untertitel "Aus Scham wird Stolz". Das drückt aus meiner Sicht ganz gut aus, was sich hinter dem Begriff Pride versteckt. Ähnlich wie beim Queer-Pride im Juni geht es nicht um Überhöhung der eigenen Identität, sondern um selbstverständliche Akzeptanz innerhalb der Gesellschaft. Raus aus der Scham und rein in selbstbewussten Stolz. Nicht trotz Behinderung oder chronischer Erkrankung, sondern genau deshalb!

Aber die Scham sollte nicht verschwinden.
Viel besser ist es doch, sie umzukehren!

Schämen sollten sich all jene, die den Abbau von Barrieren verzögern oder gar verhindern. Jene, die mit unzumutbaren Aufwendungen oder horrenden Kosten das Festhalten am Status Quo begründen. Alle, Barrierefreiheit entweder als vernachlässigbaren Luxus oder lästigen Zwang sehen.

Der Stolz auf ein Leben mit Behinderung sollte einhergehen mit der Scham für behinderndes Verhalten. #DisabilityPride meets #BarrierShame!
Auf welche Barriere könntest Du heute aufmerksam machen?
Dein Martin

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