Meine Barrierefreiheit ist radikal

Sie sagen Dinge wie „Fahr mal ein bisschen runter!“ oder „Du darfst nicht so viel fordern!“
Ich wurde von ihnen schon frech, vorlaut und radikal genannt.

Doch was ist es, was ich so lautstark einfordere?

Barrierefreiheit.

Immer.
Von Anfang an.
Für alle und überall.

Ist das radikal?

Für Definitionen hilft ja der Blick ins Wörterbuch. Da werden als Bedeutung für radikal gleich mehrere Ansätze gegeben, aus denen sich prima eine Definition für meine Barrierefreiheit aufstellen lässt:

Meine Barrierefreiheit soll von Grund auf, ganz und gar, vollständig und gründlich sein.

Ausgehend von den Bedeutungen im Duden bedeutet das für mein Vorgehen:

Ich gehe rücksichtslos und mit Härte vor.

Rücksichtslos ist ein starkes Wort. Mit Rücksichtslosigkeit schafft man es kaum, Menschen davon zu überzeugen, das Richtige zu tun. Auch nicht, wenn das Richtige Barrierefreiheit ist.

Aber in einer Situation passt das Wort doch ganz gut: wenn vor mir ein Bauplan zur Überprüfung liegt, gehe ich dort mit Rotstift rein. Mit einem DICKEN ROTSTIFT! Rücksichtslos streiche ich alles an, was auch nur den Anschein einer Barriere erweckt. Das tut den Planenden natürlich manchmal auch ein wenig weh, aber an dieser Stelle lernen sie oft nur durch Schmerz.

Und Härte? Wenn ich von etwas zu 100% überzeugt bin, kann ich ausdauernd diskutieren. Fast so ausdauernd wie mein zweijähriges Kind. Mit Härte in der Sache, aber immer fair. Und von Barrierefreiheit bin ich definitiv zu 100% überzeugt. Merkt man mir das an? 😉

Ich vertrete eine extreme politische, ideologische, weltanschauliche Richtung und kämpfe gegen die bestehende Ordnung an.

Barrierefreiheit ist die Grundvoraussetzung für echte Inklusion. Und Inklusion ist ein Menschenrecht. Wieso muss da also lange diskutiert werden? In der Hinsicht bezeichne ich mich also gern auch als extrem, nämlich als extrem menschenrechtsorientiert.

Wie sieht denn die bestehende Ordnung aus? Neubauten ohne Aufzüge und Rampen, formschön gestaltete aber unnütze Handläufe, zu wenig barrierefreie und uneingeschränkt mit Rollstuhl nutzbare Wohnungen. Dagegen kämpfe ich wirklich an, denn Barrierefreiheit muss zum Standard werden.

Ja, ich bin radikal.

Das sage ich mit Stolz.
Vermutlich unterscheidet mich das auch von anderen Fachplanenden für Barrierefreies Bauen.
Und das ist gut so.

Die Regeln und Normen für barrierefreie Architektur in Deutschland sind wie sie sind. Solange von der Politik kein verbindlicherer Rahmen geschaffen wird, akzeptiere ich es, wenn bei anderen nur das Nötigste an Barrierefreiheit umgesetzt wird. Mein Anspruch ist ein anderer: radikale Barrierefreiheit!


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Dieser Artikel entstand während der Blognacht von Anna Koschinski. Ihr Impuls war diesmal „Das mache ich anders als alle anderen.“ Anna schafft es jedenfalls anders als alle anderen, mich regelmäßig zum Bloggen zu bringen. Danke Anna!

1 Gedanke zu „Meine Barrierefreiheit ist radikal“

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