Haben wir keine größeren Probleme?

Ulf nervt gewaltig. Immer kommt er mit derselben Leier. Meinem Ärger darüber habe ich in der vergangenen Ausgabe des Newsletters etwas Luft verschafft. Weil Ulf den barrierefrei·Newsletter aber leider nicht liest, gibt’s den Text hier auch im Blog:

Dinge, die Ulf gerne fragt:

  • Haben wir keine größeren Probleme als einen fehlenden Handlauf in einem denkmalgeschützten Objekt?
  • Haben wir keine größeren Probleme als die 2 cm hohe Kante beim Einstieg in den Bus?
  • Haben wir keine größeren Probleme als…

So einen Ulf kennst Du sicher auch. Das ist natürlich nur ein Sammelbegriff, denn weder stellen alle Ulfs solche Fragen noch heißen alle, die solche Fragen stellen, Ulf.
Du verstehst also, wen ich mit Ulf meine.

Ulf fragt auch, ob wir nicht dringendere Probleme als Klimaschutz oder gendersensible Sprache haben.
Egal welches Problem angesprochen wird, Ulf kennt immer ein größeres.

Ein wirklich großes Problem

Auch ohne einen Hinweis von Ulf drängte sich mir ein wirklich großes Problem in der vergangenen Woche auf: der Nahost-Konflikt. Die Spannungen zwischen Israel und Palästina entladen sich seit Tagen fast stündlich in immer heftigerem Ausmaß.

Und ich hatte keine Ahnung, worum es eigentlich geht.

Durch eine spontane Twitter-Pause in den vergangenen Tagen hatte ich plötzlich Zeit, um mich mit anderen Dingen zu beschäftigen. Wie dem Konflikt im Nahen Osten. In der Schule wurde das nicht thematisiert und wenn man sich nicht aktiv mit solchen Themen beschäftigen will, kann man sie sehr gut ausblenden. Das ist durchaus legitim und so tat ich das in den vergangenen Jahren schließlich auch.
Bis jetzt.

Aber was hat das nun mit Ulf & Barrierefreiheit zu tun?

Auch Barrierefreiheit kann man gut ausblenden, wenn man nicht darauf angewiesen ist. Und Ulf hat Recht: es gibt mitunter wirklich größere Probleme, als einen beschwerlichen Treppenaufstieg. Aber warum sollte mich das davon abhalten, mich diesem kleineren Problem zu widmen? Warum sollte der immense CO2-Ausstoß von Kohlekraftwerken ein Grund sein, nicht meinen eigenen deutlich kleineren CO2-Fußabdruck zu reduzieren?

Fehlende Barrierefreiheit ist ein Problem.
Eines von vielen.

Ich werde den Nahost-Konflikt nicht lösen können. Aber ich kann hier vor Ort Barrieren abbauen und so meinen Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher Probleme leisten. Und das ist schon deutlich mehr, als die Ulfs dieser Welt tun.

Was ist mit Dir?
Arbeitest Du an einer Lösung des Nahost-Konflikts oder löst Du andere Probleme?

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